wieder sehr einfühlsam geschrieben. Vielen lieben Dank
Jahrel und Inuki
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Vorwort: Ich danke für eure Meinungen, heute gibt es etwas mehr zu lesen. Holt euch also was zu trinken.
Kapitel 9
Es waren ein paar Wochen und Monate ins Land gezogen. Die Lichtung war nun befreit von alten Baumstämmen, Steinen, Felsen und verlassenen Chapaa bauten. Nach und nach hatte Jahrel gelernt wie man aus Holz Baumaterial herstellen konnte. Eine alte Säge die mit Strömung arbeitete hatte er von Tish bekommen. Damit konnte er Bretter sägen. Das entrinden der alten Eichen war mühsam gewesen und so manche Blase an den Händen hatte er sich geholt. Große wie kleine Holzsplitter aus den Fingern gezogen. Doch alles im allen war er zufrieden. Das alte Zelt ließ er stehen auch als seine kleine Waldhütte fertig war. Immerhin hatte ihm dieses Zelt, trotz seines Alters gute Dienste geleistet.
So waren die Tage vergangen und er Frühling war dem Sommer gewichen. Die Bäume standen in einem saftigen dunklen Grün. Der Bach plätscherte vor sich hin. Kleine und große Fische sprangen in die Luft um das eine oder andere unvorsichtige Insekt zu fangen. Im kleinen Schlafzimmer seiner Hütte lag Jahrel eingekuschelt unter der Decke. Das Licht der Sonne kitzelte ihn an der Nase. Inuki lag eingerollt am Fußende. Die strahlen der Sonne waren schön warm aber egal wie schön es war, Jahrel mußte aufstehen. Er hatte sich dank der Dorfbewohner gut eingelebt und auch einen kleinen Garten angelegt. Dort hatte er seine ersten Karotten, Zwiebeln und sogar etwas Getreide gepflanzt. Das alles brauchte tägliche pflege.
Unkraut mußte entfernt werden, die Pflanzen und Pflänzchen brauchten täglich ihr Wasser. Der Dünger war auch Wichtig, damit sie viele Früchte tragen würden. So stand Jahrel auf. Inzwischen hatte er dank Jel's Nähkünsten sogar mehr als eine Kleidung. Es war ein lustiger Tag gewesen, als er auf einem Podest stehen mußte und Jel seine Maßen genommen hatte. Das hatte gekitzelt. Als Jel die Stoffbahnen über ihn warf um zu schauen welcher Stoff, welche Farbe zu ihm passen, hatte er sich wie ein Weihnachtsbaum gefühlt. Was immer das war, es war etwas das Menschen wohl Glücklich machte. Gerne wollte er sich erinnern was all dieses Wissen, diese Bilder in seinem Kopf zu bedeuten hatten.
Manchmal fühlte es sich an als wenn er das alles in sich trug damit es nicht verloren gehen würde. Jedoch war es immer nur ein Aufflammen eines kurzen Gedanken. Seine Tage waren vollkommen ausgefüllt so das diese Gedanken nach und nach Verschwanden. Nur wenn Jina, die Archäologin mit Heklar ihrem Kindermädchen, wie Jahrel diesen Roboter nannte, kamen. Flammten diese Gedanken und Bilder noch auf. Jahrel fand Einar und Heklar sehr interessant aber sie wirkten auf ihn so Normal wie seine eigene Hand. Anders als die Bewohner an die er sich immer noch nicht ganz gewöhnt hatte. Trotz das sie alle so Nett waren, war ihr aussehen ihm immer noch so fremd. Er hatte mit den anderen Menschen nicht viel zu tun. Zwar sprach man miteinander in der Taverne am Abend oder traf sich mal irgendwo in der Landschaft aber meist gingen die anderen Menschen ihren eigenen Interessen nach.
An diesem Morgen hatte Jahrel auch viel vor. Es gab die große Aufgabe einen Apfelbaum zu pflanzen. Damit er in den kommenden Jahren Äpfel haben würde. Was er nicht wußte das hier alles anderes war als in seinen vermeidlichen Erinnerungen. In seinen Gedanken brauchte ein Apfelbaum viele Jahre bis er groß genug war um Früchte zu tragen. So hatte er das auch verstanden als Badruu ihm das alles erklärt hatte. Doch würde er eine große Überraschung erleben von der er noch nichts wußte. Wie fast jeden Morgen die letzte Zeit machte er sich Brot mit Butter und Blaubeermarmelade. Dazu einen Kaffee mit Ormuu Milch, die er von Delaila bekommen hatte. In der Sonne auf der Veranda sitzen und Frühstücken. Inuki trank aus einer Schüssel sein Wasser und fraß aus einer anderen frisches Chapaa Fleisch. Das mochte der kleine Blätterfuchs am liebsten. Zwar fraß er wohl auch gerne mal eine Karotte aus dem Garten oder nagte an den Halmen des Getreides, es schien aber mehr Spiel zu sein als wirklich essen zu wollen. Milch mochte Inuki sehr gerne, leider vertrug er sie nicht so gut.So sehr der kleine Fuchs auch jeden Morgen bettelte und Fiepste, es gab keine. Nicht weil Jahrel sie ihm nicht gönnte. Sondern weil Inuki dann pupsen mußte und das roch schlimmer als der beste Dünger von Badruu oder die Salat Suppe von Reth zusammen. Jahrel war sehr zufrieden, so könnte es immer sein.
Manchmal kam Zeki vorbei um Handel mit ihm zu treiben. Er hatte großes Interesse an den Dingen die Jahrel so fand und die Menschentechnologie waren. Meist gab er es aber Jina, den Zeki war ihm immer noch unheimlich. Gerade als Jahrel die Hacke in den Boden schlug um ein kleines Feld für die Apfelsamen zu machen, kam aus einem alten großen umgestürzten Baumstamm Hodari. Er sah sehr besorgt aus.
"Was ist los?" Fragte Jahrel Hodari der offensichtlich etwas suchte. "Hast du sie gesehen?" "Wenn soll ich gesehen haben?" "Najuma, sie ist einfach verschwunden, dabei habe ich ihr so oft gesagt sie soll beim Haus bleiben!" "Vermutlich spielt sie mit Auni, sie ist ja noch ein Kind." "Das bezweifel ich."Jahrel wußte was Hodari meinte, Najuma war niemand der gerne mit anderen zusammen war. Sie schien immer alleine sein zu wollen. Auch ihn mied sie und versteckte sich wenn er zu Besuch kam. Er hatte seid dem gemeinsamen essen damals am Feuer, kaum mehr ein Wort mit ihr gewechselt. Sie wirkte immer so als sei es ihr unangenehm das sie sich an dem Abend überhaupt so gut verstanden hatten. Jahrel legte die Hacke zurück in die Magische Tasche. Die hatte er seid seiner Geburt schon gehabt. Jina meinte das sei eine Tasche aus Strömung gemacht. Manchmal fand mal solche Taschen in alten Ruinen. Man konnte da ganze Möbel reinstopfen und die Tasche war nicht voll. Niemand wußte wie diese Taschen arbeiten und die wo sie herstellen konnten, hüteten dieses Geheimnis wie einen Schatz. Zeki schien dieses Wissen wohl auch zu haben, den er verkaufte diese Taschen in seinem Laden. So verschwanden auch die Spitzhacke und seine Schaufel in seiner Tasche und er folgte Hodari.
In Bahari war er nur ein paar mal gewesen um bei Hodari einzukaufen. Er hatte auch Hassian ein oder zwei mal besucht wegen Pfeilen. Hassian hielt ihm jedes mal eine Predigt das er besser schießen müsse. Denn es war grausam auf ein Tier zu schießen, wenn es nicht gleich dessen Sein erlöschen ließ.
Jahrel versicherte ihm immer wieder das er nur Bäume, Erde oder Steine getroffen hätte. Vielleicht mal ein fallendes Blatt im Zufall aber für die Jagt nach Chapaas, war er noch viel zu blöd.Jahrel sorgte sich um Najuma, er mochte das Mädchen recht gerne, eine Erinnerung durchzog seinen Kopf. Nur kurz, wie Erwachsene mit Kindern spielten. Jetzt aber hieß es dieses Majiri Kind zu finden.
(Nachtrag: Da der Fuchs ein Shop Item ist, gibt es keine Lore Aktuell, da ich ergo nicht weiß wie sich das verhält, war ich nicht sicher ob ich Inuki wie bei einem Fellfechsel seine Blätter färben lasse wenn die Jahreszeit sich ändert oder ob ich die anderen Füchse als eigene Arten der Blätterfüchse behandeln soll. Was wäre euch den lieber?)
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Sooo schön, ich fände es echt schön mit dem Fellwechsel. Danke für die tolle Geschichte
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Vorwort: Hinweis! In diesem Kapitel wird es etwas ruppig. Für sensible Menschen können manche Schlagwörter eine emotionale Reaktion auslösen. Wenn ihr also der Meinung seid, Spannung/Unfall/Starke Emotionen, erzeugt bei euch Unwohlsein, dann lest ab da nicht weiter. Niemand ist euch böse. Ich kenne viele Menschen in meinem Umfeld die so etwas haben. Ich weiß das 1-2 von denen hier auch lesen. Daher der kleine Hinweis.
Kapitel 10
Jahrel folgte Hodari zu dessen Haus und sie suchten dort alles nochmal ab. Najuma war weder in der Werkstatt, noch im Turm wo ihr Zimmer lag. Im Schlafzimmer von Hodari war sie auch nicht. Jahrel suchte den kleinen See ab. In seinem Kopf flogen Bilder, das ein See für Kinder gefährlich sein konnte. Er wußte nicht warum aber als Hodari ihm versicherte das Najuma schwimmen konnte atmete er auf. Er wußte das, das Mädchen eine Beinprothese trug. Er wußte nicht warum und er hatte nie gefragt. Das sollten die beiden ihm erzählen wenn sie es wollten. Jahrel wußte das so ein Ding ordentlich Gewicht hat aber Najuma war sehr selbständig, sie wußte immer was zu tun war.
Hodari war ein Vater, der sein Kind liebte und soweit Jahrel es mitbekommen hatte war Hodaris Frau bei einem Unfall in den Minen verstorben. Eigentlich sollte man annehmen das Najuma die Minen meiden würde. Jedoch schien das Mädchen ganz besessen von Sprengstoff, Feuerwerk und Technik zu sein. Hodari hingegen schien der Übervater zu sein, der wegen der Angst auch sie zu verlieren in vielen Punkten das Kind stark einschränkte. Kinder neigen dann dazu, erst recht das zu machen was sie nicht sollen. Jahrel war so extrem besorgt das er von der Werkstatt sofort zur Mine rannte. Ohne ein Wort an Hodari verloren zu haben, folgte dieser Jahrel.
"Sie würde da nie hingehen! Ich habe es ihr Verboten!" Brüllte Hodari als sie zum Schacht rannten. Einige Menschen kamen ihnen entgegen, sie hatten Palium in ihren Taschen. "Habt ihr ein kleines Majiri Mädchen gesehen?" Die anderen Menschen sahen Jahrel an, schüttelten den Kopf und meinten sie hätten in der Mine ein Palium Vorkommen entdeckt, leider sei einer der Nebengänge durch große Steine blockiert gewesen, aus dem Grund hätten sie ihre Arbeit eingestellt. Jahrel hoffte das da nichts eingestürzt war. So bedankte er sich und folgte Hodari, der nicht so schnell rennen konnte wie er. Manchmal wirkte es als wenn Hodari hinkte. Die anderen Menschen, ließen die Taschen fallen und folgten den beiden. Als wenn sie die gleichen Erinnerungen hatten, ein flüstern. Sofort zeigten sie die Stelle und Hodari brüllte nach Najuma. "Sie würde niemals in die Mine gehen!" Wiederholte er immer wieder. Indessen gruben Jahrel und die anderen und es schien als wenn sie alle das gleiche dachten. Irgendwann eine gefühlte Ewigkeit später lag der gang frei und auf dem Boden saß Najuma. Ihr Gesicht war vom Staub grau, nicht wie sonst violett. Hodari rannte zu ihr aber anstatt das er sie umarmte als sie aufgestanden war. Brüllte er sie an. Die anderen Menschen und Jahrel sahen sich an. Jahrel nickte, sie nickten und ohne das man Worte gesprochen hatte gingen sie. Er aber blieb, ging zu Hodari packte diesen am Arm, drückte ihn zur Seite und umarmte Najuma als wäre es sein Kind. Es war eine Reaktion die er selber nicht einmal steuerte. Es war wie ein Instinkt.
Hodari stoppte umgehend mit seinen Worten und sah Najuma an. Es wäre seine Aufgabe gewesen seine Tochter in den Arm zu nehmen. Nicht die eines Menschen, der erst seid ein paar Monaten hier lebte. "Warum bist du hier?" Fragte Hodari, Najuma. Die zeigte auf einen Blumenstrauß. Hodari ging zu seiner Tochter und Jahrel trat bei Seite. "Es tut mir Leid, ich hätte nicht brüllen sollen." Najuma klammerte sich feste an Jahrels Pullover und vergrubt ihr graues Gesicht darin. "Bring mich nach Hause, Jahrel."
Jahrel ging langsam los, Hodari blieb im Schacht stehen. "Kommst du nicht mit Hodari?" "Ich muß nachdenken." Als Jahrel und Najuma bei ihr zu Hause waren klammerte sie sich immer noch fest. "Du solltest mit deinem Vater reden." "Der hört ja nie zu!" "Soll ich mal mit ihm reden?" "Das bringt nichts, der hört niemanden zu!"
Da lagen viele Probleme in der Luft und Jahrel war mitten in einen Familienstreit geraten. Wieso hatte er Najuma sofort in den Arm genommen, was war das für ein Gefühl in seiner Brust. Das Gefühl der wärme die er spürte. Was war das für ein Schatten in seinem Kopf. Als wenn jemand ihn so umarmt hatte. Er konnte sich nicht erinnern aber er wußte das es Richtig war. "Magst du heute bei mir übernachten?" Najuma blickte zu ihm hoch. "Das Gästezimmer ist zwar noch etwas unordentlich aber es gibt ein großes Bett und ich habe von Jel ein Paar Stofftiere bekommen. Ich weiß zwar nicht wieso aber sie laden zum Kuscheln ein. Inuki würde sich auch freuen." Najuma nickte, Jahrel wollte irgendwie Hodari Bescheid geben. Einen Brief da lassen wäre vermutlich das beste aber ihn da alleine in der Mine zu lassen wäre auch nicht gut. Da fiel ihm Tau ein, von dem er einmal ein Geschenk bekommen hatte. Dieser Hund war sehr Schlau und verstand scheinbar die Sprache der Menschen. So holte Jahrel die Pfeife aus der Tasche und pfiff. Es kam aber kein Ton aus ihr. "Warum pfeifst du? Die ist kaputt, soll ich sie Reparieren?" Fragte Najuma, "die ist in Ordnung, das ist ... ich weiß es gar nicht aber die muß so sein."Es dauerte nicht lange da stand auch schon Tau im Türrahmen. Jahrel erklärte dem Hund was er zu tun hatte. Tau bellte und rannte wieder los. Es dauerte wieder eine weile, in der Zeit, konnte Jahrel für Najuma Süßblatt Tee mit Honig machen. Als wie aus dem Nichts Hassian neben ihm stand. "Has..hast du mich jetzt erschreckt." "hm..." "Kannst du Najuma zu mir nach Hause bringen? Ich möchte mit Hodari reden." Najuma griff über den Wohnzimmer Tisch weg, an seinen Pullover. "Gut, ich habe verstanden. Kannst du dann zu Hodari gehen und ihm sagen das Najuma bei mir ist?"
Hassian nickte und ging. Der Tag neigte sich dem Ende, die Sonne ging langsam unter und Najuma hatte ein heißes Bad genommen. Sie saß nun im Wohnzimmer und blätterte in einem Buch über Edelsteine. Jahrel hatte draußen gewartet und wie er es gehofft hatte kam Hodari auch. Sie setzten sich in das alte Zelt, was er nachträglich eingerichtet hatte. Sie sprachen sehr lange mit einander.
Als Hodari ging, winkte Jahrel ihm nach. Ehe er zu Najuma ging. Da lag nicht nur ein zerbrochener Krug auf dem Boden dieser Familie. Das war ein ganzer Berg, aus Scherben. -
Sehr schön geschrieben. Ich mag deine Geschichte sehr gerne.
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Das ist wieder wunderbar geschrieben, vielen lieben Dank.
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